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JahresRückBlog 2022

Biggi Junge

2022. Das Jahr, in dem nichts lief, wie geplant, und für das ich dennoch dankbar bin.


Ein Jahresrückblick ist eine interessante Sache. Wenn ich damit beginne, denke ich immer "soviel ist doch eigentlich gar nicht passiert". Aber, wenn ich dann anfange zu schreiben, wird mir klar, dass es doch ein sehr ereignisreiches Jahr war. Während der Rauhnächte 21/22 hatte ich mir viele und hohe Ziele gesetzt und ein Vision Board gestaltet, dass diese Ziele symbolisierte. Um es kurz zu machen: nichts davon ist eingetreten. Ich habe keines dieser Ziele erreicht. Dennoch denke ich, dass ich mit der Arbeit dieses Jahr viele wichtige Erfahrungen habe sammeln und gute Grundlagen habe legen können, auf denen ich 2023 aufbauen kann.


Also los, was ist dieses Jahr passiert ?!


Lektionen aus dem "Kickstart" Business Coaching

Mein Arbeitsverhältnis als angestellte Hundetrainerin endete zum 15. Januar und ich hatte große Pläne. Ich wollte mein eigenes Business ins Laufen bringen. Hundetraining, Coaching und Online Kurse, das war die Idee. Um mir das Rüstzeug insbesondere für das Online Projekt zuzulegen, meldete ich mich für das "Kickstart" Programm bei Sigrun Gudjonsdottir an. Sigrun ist eine erfolgreiche Business Coachin, die vor allem Frauen auf dem Weg zu ihrem eigenen Online Business begleitet. Das Programm geht über zehn Wochen und ist sehr intensiv. Es beginnt mit der Klärung der idealen Zielgruppe und dem Kernthema des Programms, vermittelt die notwendigen technischen Fertigkeiten begleitet die inhaltliche Gestaltung des Kurses. Das interessante an Sigruns Ansatz ist, dass der Kurs gestaltet wird, während er läuft, sodass er flexibel an die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen angepasst werden kann.


Ich habe während dieser zehn Wochen viel gelernt über die Gestaltung von Kursen und über das Online Business im allgemeinen. Ich habe aber auch gelernt, dass es extrem wichtig ist, mir ganz klar zu sein, über meine Zielgruppe und deren Bedürfnisse. Den mein Thema zu Beginn des Jahres war das Leben mit Angst und Überforderung. Dass das nicht mein eigentliches Kernthema ist, habe ich erst später gemerkt. Ich wollte den Kreis der potentiellen Teilnehmerinnen so groß wie möglich machen. Und genau, das war mein Fehler. Denn mein eigentliches Kernthema ist die Persönlichkeitsentwicklung im Zusammenleben mit unseren Hunden.


Und dann war da noch eine dritte Sache die ich gelernt habe, nämlich, mich nicht anstecken lassen vom Hype um ein Programm, mit dem ein paar wenige extrem große Erfolge eingefahren haben. Aber so funktioniert Marketing. 



"Body 2 Mind" war mein erster Online Kurs.



Meine Entwicklung als Trainerin dank meiner wundervollen Klientinnen

Ich hatte mich bereits im Herb st 2021für die "11er" Prüfung angemeldet. Das ist die Prüfung nach §11 Tierschutzgesetz, demgemäß ich eine Prüfung beim zuständigen Veterinäramt ablegen muss, wenn ich Hunde bzw. deren Halter*innen ausbilden möchte. Die theoretische Prüfung hatte ich bereits kurz vor Weihnachten bestanden. Die mündlichen und praktischen Prüfungsanteile bestand ich mit fliegenden Fahnen kurz nach meinem Geburtstag im Januar. Damit war ein wichtiger Grundstein gelegt für meine selbstständige Arbeit als Trainerin für Menschen und Hunde.


Die "11er" Prüfung habe ich mit Bravour bestanden !


Nach meiner Kündigung entschieden sich einige Teams dafür, mit mir weiter trainieren zu wollen, sowohl in der Einzelbetreuung als auch in einer kleinen Gruppe, in der wir Alltagssituationen mit den Hunden übten. Ich höre oft von anderen Trainer*innen, die sich über ihre Klient*innen beklagen, dass sie Dinge nicht verstünden oder sie nicht umsetzen würden. Ich kann das nicht bestätigen. Ich habe nur, und ich meine wirklich nur, freundliche, offene, interessierte Klientinnen, die Ratschläge und Trainingsimpulse bereitwillig aufnehmen und umsetzen. Sie sind sensibel gegenüber den Bedürfnissen ihrer Hunde und bereit, an sich selbst zu arbeiten, um die Beziehung zu ihrem Hund zu verbessern. Ich glaube, ich sage ihnen gar nicht oft genug, wie großartig ich sie finde. Deswegen hier nochmal: vielen herzlichen Dank für Eure Treue und Eure Unterstützung !! Und ein noch größeres Dankeschön dafür, dass Ihr seid, wie Ihr seid und, dass Ihr für Eure Hunde da seid !!


Bildunterschrift



"achtsamkeit.dog am Abend" - Live Achtsamkeitsübungen für Hundehalter*innen

Trotz der gemischten Gefühle, die "Kickstart" bei mir hinterlassen hatte, dachte ich weiter darüber nach, ein Online Angebot zu entwickeln. Für einen weiteren Kurs fehlte mir nach dem Ende von "Kickstart" die Kraft. Also entwickelte ich ein Live Angebot. "achtsamkeit.dog am Abend" sollte ein Angebot für Hundehalter*innen sein, die für sich erkannt hatten, dass ihre Gedanken und Emotionen das Zusammenleben mit ihrem Hund wesentlich beeinflussten. In das Programm sämtliche Stränge des Achtsamkeitstrainings ein, die mir wichtig sind: Achtsamkeit des Körpers, der Gedanken und der Gefühle. Ich bot geführte Mediationen, körperbasierte Stabilisierungsübungen und eher kognitiv orientierte Selbstcoaching-Werkzeuge an. Die Beteiligung war zwar zahlenmäßig eher gering, aber diejenigen, die regelmäßig mit dabei waren, machten den Aufwand wett. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich ihnen Impulse und Werkzeuge mit auf den Weg geben durfte, die das Leben mit ihren Hunden erleichtern. Auch bei Euch möchte ich mich für Eure Teilnahme und die Unterstützung, die das für mich bedeutet hat, von Herzen bedanken !! 


Das Programm hat viel Spaß gemacht und war ein

gutes Übungsfeld für Live Auftritte.


Ausflug ins Assistenzhundetraining

Im Frühjahr fragte mich eine befreundete Assistenzhunde-Trainerin, ob ich Interesse an einer Kooperation mit ihr hätte. Sie hatte eine Anfrage von einer Familie aus meinem Einzugsgebiet, die mir der Ausbildung einer Assistenzhündin für die Tochter der Familie beginnen wollten. Ich würde das erste Jahr und die Grundausbildung von Hund und Familie übernehmen. Sie käme dann ab dem zweiten Jahr für das Training der eigentlichen Assistenzleistungen dazu. Ich habe mich über diese Anfrage sehr gefreut und nahm Kontakt zu der Familie auf. Die Chemie passte, eine geeignete Hündin war dann erstaunlich schnell gefunden und so gingen wir das Training an.


Die Grundausbildung eines zukünftigen Assistenzhundes unterscheidet sich von den Inhalten her nicht sehr vom Training eines Familienhundes. Der Unterschied liegt vielmehr darin, dass das Verhalten, das der Hund zeigt, bereits sehr früh und spielerisch in die entsprechenden Bahnen gelenkt wird und, dass die Grundfähigkeiten sehr konsequent und bis zu einen hohen Generalisierungsgrad gefestigt werden müssen. Für mich war die Arbeit mit der Familie ein großes Geschenk, weil ich dadurch erkannt habe, dass diese Art, mit Hunden zu arbeiten, nicht die Meine ist. Ja, auch ich betone die Bedeutung von Eindeutigkeit und Konsequenz im Hundetraining. Aber ich möchte Hund und Halter*in mehr Freiraum geben, ihren individuellen Weg zu finden. Ich bin selbst eine sehr freiheitsliebende Person. Und die Ausbildung mit dem Ziel, einen Job zu erfüllen, entspricht diesem Bedürfnis nicht. Dennoch bin ich meiner Kollegin und der Familie sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen und dadurch wieder etwas mehr über mich selbst lernen durfte.


Pausen sind in der Ausbildung einer Assistenzhündin

genau so wichtig wie das Training.


Podcast "achtsamkeit & dogs"

Im August dieses Jahres habe ich mir einen Herzenswunsch erfüllt: ich habe meinen eigenen Podcast gestartet. Mit "achtsamkeit & dogs" wollte ich das, was ich mit "achtsamkeit.dog am Abend" begonnen hatte, einem größeren Publikum zugänglich machen. Von der Technik hatte ich nicht viel Ahnung. Aber das hat mich noch nie davon abgehalten, etwas auszuprobieren. Nach kurzer Netzrecherche war eine Hosting-Plattform gefunden. Den Umgang mit der Aufnahme- und Bearbeitungs-Software ließ ich mir in YouTube-Tutorials erklären und dann habe ich einfach losgelegt.


Wie in meinem Blog auch, hatte ich auch für den Podcast keinen festen Plan. Authentizität ist einer meiner wichtigsten Werte. Deshalb wollte ich stets darüber sprechen, was mir gerade auf der Seele lag. Und ähnlich wie in meinen Blog-Artikeln erzähle ich auch im Podcast viel von mir und meinen nicht immer nur positiven Erfahrungen. Ich möchte mich dadurch als Identifikationsfigur anbieten für Menschen, die ähnlich fühlen und ähnliche Erfahrungen gemacht haben, aber nicht den Mut oder die Gelegenheit haben, öffentlich darüber zu sprechen. Auch an Euch, die Ihr den Podcast gehört habt, herzlichen Dank für Eure Unterstützung und Begleitung !! Freut Euch jetzt schon auf die zweite Staffel im neuen Jahr.


Und natürlich ist Charlie auch beim Podcast mit dabei.



Neues Logo und neues Design für die Website

Meine Website existiert seit circa zwei Jahren. Als ich sie entwarf schwebte mir ein Thema vor, das ich bei vielen Websites gesehen und bewundert hatte: einen leichter, transparenter Stil mit Naturtönen. Was das Logo anging, war mir von Anfang an klar, dass ich Charlie darin verewigen wollte. Es existiert ein Bild von ihm, das ihn im Halbprofil und von der Betrachterin her gesehen nach links blinkend zeigt. Dieses Bild habe ich als Grundlage für das Logo genommen, das ihr im Bild unten sehen könnt. Und auch das Logo sollte Leichtigkeit Transparenz ausdrücken.


Im Grunde gefiel mit das Logo gut, einfach weil ich das Bild so liebe. Aber im Laufe des Jahres wurde mir klar, dass diese Bildsprache eigentlich gar nicht zu mir passt. Ich liebe kräftige Farben, insbesondere eine leuchtendes Orange und Grün. Und ich mag auch starke Kontraste und klare Konturen. Und all das war weder die Website noch das Logo. Also setzte ich mich eines Nachmittags im Sommer hin und fing an herumzuspielen. Ich griff zurück auf einen Logoentwurf, den ich vor längerer Zeit angefertigt hatte, und der sich in der Grundform auch an Charlies Bild orientierte (bis auf die Ohren). Diese Skizze setzte ich in einen offenen Kreis und auf einen orangefarbenen Hintergrund. Voilà, fertig war das Logo. Die Website zu überarbeiten war dann ebenfalls leicht. Aus den weißen Hintergründen wurden schwarze, sodass die orangefarbenen und weißen Akzente viel besser zur Geltung kommen. Und mit dieser Ästhetik bin ich total glücklich - einfach, klar und ohne Schnörkel.


Neues und altes Logo. Welches gefällt Dir besser ?


Ich bin ein Life Long Learning Junkie.

Ich gebe zu, dass ich eine ziemlich mittelmäßige Schülerin war. Und mit meinem Abitur konnte ich auch keine Preise gewinnen. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich einfach nicht intelligent genug sei. Dieser Illusion wurde ich allerdings schlagartig beraubt, als ich begann, Dinge zu lernen, die mich wirklich interessiert haben. Plötzlich fiel es mir leicht zu lernen. Plötzlich stellte ich fest, dass ich einen ziemlich guten Kopf auf den Schultern sitzen habe. Und deshalb sage ich heute, dass ich kaum etwas so gerne tue, wie Neues zu lernen. Ich bin ein Lifelong Learning Junkie. Wenn ich mich nicht gerade in einer längeren Fortbildung befinde, bin ich ständig auf der Suche nach interessanten Webinaren und Vorträgen. Die Beschleunigung der Digitalisierung im Fortbildungsbereich durch die Corona Pandemie kam mir da sehr gelegen.


Der erste Kurs, den ich dieses Jahr begonnen habe, ist die BAT Zertifizierung, mit der ich schon länger geflirtet hatte. BAT ist ein Ansatz im Hundetraining, der von der amerikanischen Trainerin Grisha Stewart entwickelt wurde und der die Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung von Mensch und Hund ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt. Der zweite Kurs ist einer, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte, letzten Endes aber ein Thema aufgreift, das mich unterschwellig schon sehr lange begleitet. Ich habe eine Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin für Hunde und Pferde bei Tina Doxtader begonnen. Das Ziel ist, mein Angebot als Trainerin und Coachin um die gesundheitliche Betreuung von Hund und Mensch zu erweitern. Und der Grund, warum dieses Thema ausgerechnet dieses Jahr auftauchte, sind meine aktuellen und überaus positiven Erfahrungen mit der TCM. Ich denke, dass in absehbarer Zeit auch noch die Human-Heilpraktikerin dazukommen wird. Sobald ich Zeit dafür habe ...


Entwicklung / Gesundheit Charlie

Kein Jahresrückblick ist vollständig, ohne von Charlie zu erzählen. Charlie ist alt geworden. Im November haben wir seinen zwölften Geburtstag gefeiert. Von seiner frühen Geschichte habe ich Euch im letzten Blog-Artikel "Ein Hund ist kein Therapeut" erzählt. Seither hat er große Entwicklungsschritte gemacht. Er hat noch immer seine Themen und seine frühen Erfahrungen haben tiefe Spuren hinterlassen. Aber er hat auch die Seite des souveränen Althundes entwickelt. In vielen Situationen, die früher eskaliert wären, schaut er mich heute an so als ob er sagen wollte "Für den Scheiß bin ich zu alt. Komm wir gehen anderswo lang." Und auch seine Reaktivität erlebe ich heute oft als ein kurzes Strohfeuers. Er hat Selbstberuhigungsstrategien entwickelt und eine viel größere Ruhe. Jedes Mal, wenn ich sehe, wie er eine Situation meistert, schwillt mir das Herz vor Freude, Dankbarkeit und Stolz.


Dass Charlie alt geworden ist, bedeutet aber auch, dass er größere, gesundheitliche Probleme bekommen hat. Seine Schwachstellen waren schon immer seine Gelenke. Bis zum Anfang des Jahres konnte ich das noch gut mit den entsprechenden Nahrungsergänzungen abfangen. Aber im Laufe des Sommers wurde klar, dass es ihm immer schwerer fiel, die Treppe ins Auto einzusteigen oder aus dem Liegen aufzustehen. Ich bin schulmedizinisch geprägt und habe kein Problem mit Schmerzmitteln. Medikamente sind Krückstöcke, und wir sollten uns ihrer bedienen, wenn nichts anderes mehr hilft. In Kooperation mit seiner wundervollen Tierärztin und nach einigem Ausprobieren haben wir jetzt eine Kombination von Schmerzmitteln gefunden, die ihm tatsächlich Erleichterung verschafft. Zusätzlich bekommt er Laserakupunktur, Physiotherapie und eine chinesische Kräutermischung, die ebenfalls noch mal schmerzlindernd wirkt. Ich würde das "the best of both worlds" nennen. Auch an Charlies Behandlungsteam an dieser Stelle von Herzen Danke für Eure Unterstützung, Geduld und Kreativität !!


Mein "alter Hase"



Mein Garten ist mein Refugium

Es ist kaum zu glauben, aber ich habe tatsächlich auch Lebensbereiche, die sich nicht um Hunde drehen. Zugegeben, das sind nicht viele, aber mein Garten ist einer davon. Als ich im Sommer 2021 umgezogen bin, habe ich mit der Wohnung einen riesigen Garten übernommen, in dem jahrelang nichts mehr getan worden war. Im ersten Jahr habe ich nicht viel gärtnern können. Das sollte sich 2022 ändert. Ich begann also an verschiedenen Ecken zu werkeln. In kleinen Schritten entwickelte sich der Blumen- und ein Gemüsegarten. Ich legte ein Kräuterbeet an und gleich daneben ein Erdbeerbeet. Da ich ja ziemlich pragmatisch veranlagt bin, nahm ich für das Kräuterbeet Steine, die ich überall im Garten fand und für die Erdbeeren alte Autoreifen, die ich ursprünglich fürs Koordinationstraining mit Charlie verwendet hatte. Das Kürbisbeet entstand in einem ehemaligen Erdofen, den mein Vormieter gegraben hatte. Inzwischen sind im Garten auch ein Kirsch-, ein Mirabellenbaum und ein kleines Feigenbäumchen aufgetaucht. Und in die gepflanzten Him- und Brombeeren setze ich für das kommende Jahr große Hoffnungen.


Beim Arbeiten im Garten erde ich mich im wortwörtlichen Sinn. Ich bin soviel im Kopf unterwegs, dass ich manchmal die Bodenhaftung zu verlieren scheine. Da holt mich nichts so gut auf den Boden zurück, wie die Hände tatsächlich in die Erde zu stecken.


Gartenarbeit erdet mich.



Und was ist im Innen passiert in diesem Jahr ?

Wie eingangs schon erwähnt, hatte ich für 2022 viel vor, das allermeiste davon im Außen. Ich hatte mir viele Ziele gesetzt und keines dieser Ziele habe ich erreicht. Während ich das hier schreibe, steigt in mir schon ein Gefühl von Unzufriedenheit und Frust auf. Das darf auch da sein. Ich bin noch immer stark im "Ich will das und ich will das so und nicht anders !!" verhaftet. Aber das Leben hatte andere Pläne mit mir. Ihm war es egal, was ich erreichen wollte. Meine Aufgabe dieses Jahr war das Loslassen. Das unbedingte Wollen loszulassen. Das unbedingte Nicht-Wollen loszulassen. Die Außenorientierung loszulassen. Alte, überkommene Selbstbilder und Glaubenssätze loszulassen. Mich dem Leben zu öffnen und anzunehmen, was es mir schenkt, anstatt mich über das zu ärgern, was ich nicht bekomme.


Ich stecke noch immer mitten drin in diesem Prozess. Gerade diese letzten Wochen des Jahres, die ich in einer Reha-Klinik verbringe, haben das sehr deutlich werden lassen. Es ist an der Zeit, Teile meiner selbst anzunehmen, die ich lange vernachlässigt habe. Ich lerne gerade sehr schmerzhaft, dass ich erst einmal im Innen aufräumen muss, bevor ich balanciert nach außen gehen kann. Und dieser Prozess wird sicherlich noch eine Weile dauern. Aber dafür ist der Winter im Grunde da. Für den Rückzug, für die Innenschau und fürs Aussortieren. Ich übe mich im Selbstmitgefühl und im Aushalten des Nichtstuns, das nicht produktiv ist und der Welt und mir selbst nichts beweisen muss. Ich üben mich im Sein, anstatt mich ins Tun zu flüchten.


Ausblick 2023

Ich habe keine Ahnung, wo mich 2023 hintragen wird. Ich werde mir für dieses Jahr keine expliziten Ziele im Außen setzen und auch kein Vision Board erstellen. Ich möchte erst mal wieder festen Boden unter den Füßen gewinnen, dann ganz kleine Schritte tun und mich immer wieder fragen, wie sich der jeweilige Schritt anfühlt. Ich mag mich nicht mehr selbst unter Druck setzen. Ich möchte nicht mehr meine eigenen Grenzen überschreiten. Ich möchte mit dem Vergleichen aufhören und wertschätzen, was ich bin und habe. Das Können und das Tun werde ich auf Weltreise schicken und ihnen sagen, dass sie sich Zeit lassen können mit der Rückkehr. Ich möchte jeden Tag für sich leben. Ich möchte die Themen anderer Menschen bei ihnen belassen. Ich möchte meine Lebensfreude wiederfinden und auch meine Wut. Ich möchte mich lebendig fühlen. 


Also habe ich doch Ziele. Aber ich finde, dass das gute Ziele sind. Und vor allem sind es meine Ziele.

Und auch Euch wünsche ich Ruhe, Klarheit und Selbstfürsorge für 2023.


Alles Liebe

Biggi


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