Was ist Meditation ?
Aber was ist Meditation dann ? Auf dieses Frage gibt es so viele Antworten, wie es meditative Traditionen gibt. Was sie aber alle gemeinsam haben, ist, dass zu meditieren bedeutet, mit dem zu sein, was ist. Kommt Dir das bekannt vor ? War das nicht auch die Definition von Achtsamkeit ? Ja, genau. Achtsamkeit ist die Basis der Meditation. Und Meditation ist eine formale Achtsamkeitspraxis.
In einer für den Einstieg sehr gut geeigneten Meditationstechnik konzentrierst Du Dich auf ein bestimmtes Objekt, zum Beispiel auf Deine Atmung, ohne sie zu kommentieren oder zu bewerten. Die Atmung ist, wie sie ist und Deine Aufmerksamkeit ruht auf ihr. Sobald Du bemerkst, dass Deine Gedanken abdriften, und das werden sie tun, kehrst Du ruhig zum Objekt Deiner Meditation zurück und beginnst von vorne.
Wenn Du noch einen kleinen Schritt weiter gehen möchtest, dann kannst Du die auftauchenden Gedanken „labeln“. Das heißt, dass Du ihnen einen Namen gibst. Nenn sie der Einfachheit halber am besten „Gedanke“. Dadurch bringst Du etwas Distanz zwischen Dich und Deine Gedanken, was es Dir erleichtert, sie loszulassen.
Was bewirkt Meditation ?
Außerdem stellt sich dadurch die Erkenntnis ein, dass Du nicht Deine Gedanken bist, sondern nur Gedanken hast. Das kann sehr hilfreich sein für Menschen, bei denen Stress vor allem im Kopf entsteht. Gedanken haben keine Realität. Es ist Dein Glaube an sie, der sie real werden lässt. Wenn Du lernst, Deine Gedanken loszulassen, lässt Du gleichzeitig auch den Stress los, den sie in Dir erzeugen. Meditation ist noch mit einer Menge anderer gesundheitsfördernder Wirkungen verbunden wie zum Beispiel der Regulation von Kreislauf, Immunsystem und Schmerzempfindung. Im Kern geht es jedoch um etwas ganz anderes.
Meditation ist eine Praxis der Freundschaft
In der Meditation begegnest Du Dir selbst und Du lernst, mit Dir selbst zu sein, so wie Du bist. Die Betonung der Wertfreiheit in der Meditation schafft eine Atmosphäre von Freundlichkeit, Offenheit und Mitgefühl, zunächst gegenüber Dir selbst und dann zunehmend auch gegenüber der Welt, die Dich umgibt. Und diese Welt beinhaltet Deinen Hund.
Wenn Du, wie ich, einen Hund hast, der Dich mit seinem Verhalten immer wieder vor große Herausforderungen stellt, wird die Praxis der Meditation das Leben mit Deinem Hund verändern. Eure Schwierigkeiten im Alltag werden nicht verschwinden, aber Dein Umgang mit ihnen wird sich verändern. Du wirst in der Lage sein, gelassener zu reagieren, klarer zu denken und gezielt Lösungsstrategien zu finden. Möglicherweise wirst Du feststellen, dass Du Verhaltensweisen Deines Hundes, die Du unbedingt verändern wolltest, lieber managst, weil das die einfachere Strategie ist. Und auf jeden Fall wirst Du in der Lage sein, das Verhalten Deines Hundes aus ihrer Perspektive zu betrachten und ihr mehr Verständnis und Mitgefühl entgegen zu bringen.
Meditation und Hundetraining haben etwas gemeinsam
Diese Gemeinsamkeit besteht in der Kleinschrittigkeit und in der Individualität. Nimm Dir nicht vor, ab sofort jeden Morgen 30 Minuten zu meditieren. Das funktioniert nicht. Fang besser mit drei Minuten an. Und wenn Du einen Widerstand spürst bei dem Gedanken, jeden Tag zu meditieren, dann lege drei Tage in der Woche fest, an denen Du meditierst. Klug wäre es, die Termine in den Kalender einzutragen, sozusagen als Gedankenstütze und Selbstverpflichtung. Auch die Tageszeit, zu der Du meditierst, ist eine Frage der Vorliebe. Mir hilft es, meinen Tag meditierend zu beginnen. Andere Menschen bevorzugen ein Abendritual oder sie bauen ihre Meditation in die Mittagspause ein. Mach das so, wie es Dir gut tut.
Wenn Du gerne mit mir zusammen meditieren möchtest, dann komm in die Wege zur Gelassenheit Community auf Facebook. Dort leite ich jeden Donnerstag in einer Live Übertragung Achtsamkeitsübungen an, die speziell für Hundehalter*innen wie Dich konzipiert sind. Und hör Dir auch die Podcast-Episode Nr. 9 mit der Anleitung zum Gedankenloslassen an.
Ich freu mich auf Dich in der Community und auf Dein Feedback.
Deine Biggi
Fotos
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eigenes Foto von Charlie